Familien mit psychisch kranken Eltern:

Auswirkungen auf das elterliche Fürsorgeverhalten und die kindliche Bindungsentwicklung - präventive multiinstitutionelle Hilfen zur Förderung der Eltern-Kind-Beziehung

Kurs

Die Gehirnarchitektur des Menschen und damit auch seine Persönlichkeit werden durch die optischen, emotionalen und kognitiven Abbildungen zwischenmenschlicher Interaktionen geformt. Das die Entwicklung organisierende Prinzip ist die Qualität der frühen Bindungserfahrungen.
Bei Eltern mit psychischen Störungen und Suchterkrankungen kommt es zu einer nachhaltigen Beeinträchtigung ihrer Realitätswahrnehmung und Beziehungsfähigkeit. Meist bestehen zusätzlich Ängstlichkeit, Depressivität, Stressintoleranz, Mentalisierungsdefizite und Identitätsunsicherheit. Im ersten Teil der Fortbildung werden die daraus abzuleitenden Auswirkungen auf das elterliche Fürsorge- und Schutzverhalten dargestellt. Daneben werden Beobachtungskriterien zur Einschätzung der Belastung der kindlichen Bindungsentwicklung beschrieben. Um dem komplexen Unterstützungsbedarf der Familien, den präventiven Handlungsnotwendigkeiten und dem Kinderschutz gleichermaßen gerecht werden zu können, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den Institutionen der Jugendhilfe und des Gesundheitswesens unabdingbar.

Im zweiten Teil der Fortbildung werden die organisatorisch-institutionellen und inhaltlich-konzeptionellen Voraussetzungen eines integrativen Ansatzes erläutert. Es werden Methoden der vertrauensbildenden Beziehungsgestaltung zu den Eltern und den Kindern, einschließlich der videogestützten Förderung der Eltern-Kind-Interaktionen, vorgestellt.

Referent:

Dr. Michael Hipp, Arzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, Dozent der Fachhochschule Münster und der Hochschule Bremen

Veranstaltungsnr. 7-74281
Datum Do 20.04.2023, 9:00 - 16:00 Uhr
Ort online
Gebühr 119,00 €
Veranstalter KJF in Koop. mit KEB
Anmeldung Referat Personalentwicklung / Referat Pastoral Tel. 0941/5868520, E-Mail fobi@kjf-regensburg.de
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